Wegenetz
- Eberhard Kiefer
- 13. Feb. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Apr. 2021
Nach einer allgemein verbreiteten Version, führt die Fortsetzung der Rheinstraße von Bebenhausen nach Lustenau und bei Kirchentellinsfurt über den Neckar. Vergleichsweise wenig ausgeprägte Wegspuren an den Talhängen des kleinen Goldersbach lassen allerdings vermuten, dass die Taleinschnitte des kleinen und großen Goldersbach auch östlich umgangen wurden und dass im Zusammenhang mit der Rheinstraße verschiedene Übergänge über den Neckar in benutzt wurden.
In entgegengesetzter Richtung führt eine von Leonberg her kommende ehemalige Römerstraße durch Rutesheim nach Pforzheim. Die im ersten Jahrhundert nach der Zeitwende planmäßig angelegte Militärstraße war, im Gegensatz zur Rheinstraße, durchgängig befestigt. Bis heute lassen sich Reste des Straßenbauwerks nachverfolgen, die sich als wallartige Aufschüttungen auf bewaldeten Hügelkuppen zwischen Rutesheim und Tiefenbronn erhalten haben.
Letzte Ausläufer der Rheinstraße verlieren sich zwischen Malmsheim und Heimsheim, so dass deren weiterer Verlauf in nördlicher Richtung im Einzelnen nicht mehr nachvollzogen werden kann. Bis die ersten Brücken gebaut wurden, wird wohl eine schon in römischer Zeit befestigte Furt als vorrangiger Flussübergang gedient haben, die in Pforzheim bei der Altstädter Kirche durch die Enz führt und ansatzweise wiederhergestellt wurde. Bei Ausgrabungen im Jahr 1995 freigelegte Mauerreste einer römischen Siedlung können gegenüber der Kirche im Archäologischen Museum Pforzheim besichtigt werden.
Ein weiterer Altweg Richtung Rheingegend ist in Zeitreise BB: Warmbronner Hohlwege beschrieben. Dieser Altweg aus der Schweiz zur Frankfurter Messe soll im Leonberger Raum identisch mit der Rheinstraße gewesen sein, wobei für den Zeitraum Mitte des 15ten bis Anfang des 16ten Jahrhunderts auch eine über Leonberg führende Variante der Rheinstraße erwähnt wird.
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