Flussübergänge
- Eberhard Kiefer
- 11. Feb. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Apr. 2021
Wo es keine Brücken gab, war man bei Flussüberquerungen auf natürliche oder angelegte Furten und geeigneten Wasserstand angewiesen. Am Südrand des Schönbuchs erschweren zudem steile Talhänge den Zugang zum Neckartal. Unter solchen Voraussetzungen kann der Talboden vorzugsweise über abzweigende Seitentäler erreicht werden. Bei Altenburg nahe Reutlingen liegt der Abzweig eines nach NW führenden Seitentals nur wenig versetzt zu einem weiteren Richtung Süden abzweigenden Seitental. Reste einer Ringmauer, die bei Grabungen freigelegt wurden, weisen zudem die Umgebung der Altenburger Kirche als schon im frühen Mittelalter befestigten Ort aus. Man kann daher vermuten, dass dieser Abschnitt des Neckartals schon damals als Flussübergang genutzt wurde.

Im Jahr 1089 wurde das heutige Kloster Zwiefalten von den Brüdern Kuno von Wülfingen und Luitold von der Achalm gegründet. Nachdem zuerst ein Standort bei Altenburg am Neckar vorgesehen war, wurde für den Bau der Anlage dann doch ein Gelände am Südrand der Schwäbischen Alb bevorzugt, am Ausgang des Achtals Richtung Donautal.
Die Brüder Kuno und Luitold hatten keine erbberechtigten Nachkommen. Im Jahr der Klostergründung wurde daher mit dem "Bempflinger Vertrag" die Teilung ihrer Güter in der Weise vollzogen, dass die nächsten Verwandten nur einen Teil des Erbes erhielten. Der andere Teil wurde zur Gründung des Klosters verwendet. Als zusätzliche Sicherung gegen anderslautende Ansprüche, wurde die Klosteranlage im Jahr 1092 dem Grafen Mangold von Veiringen übereignet und päpstlichem Schutz unterstellt.
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