Alpenpässe
- Eberhard Kiefer
- 14. Feb. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Apr. 2021
Aus Oberschwaben Richtung Süden unterwegs, kann man sich bis heute an von Montfortschen und Werdenberger Grafen in Tettnang, Feldkirch, Werdenberg, Vaduz und Sargans gegründeten oder weiter ausgebauten Schlössern und Burgen orientieren, um schließlich ins obere Rheintal bei Chur zu gelangen, von wo aus verschiedene Wege nach Italien und zu den Hafenstädten am Mittelmeer führen.
Dazu in loser Folge einige Zitate aus "Die Bündner Alpenpässe und ihre Bedeutung für den mittelalterlichen Menschen", Magisterarbeit von Dorothee Nißmüller, Universität Konstanz, März 1988:
"Kaiser Heinrich VI zog sowohl 1191 als auch 1194 über den Septimerpass ... Ab dem 13. Jahrh. benutzten Kaufleute aus Schwaben den Septimerpass für Transporte in die Lombardei und nach Genua so häufig, dass er auch als schwäbischer Pass bezeichnet wurde."
"Durch die Eröffnung der Gotthardtroute (im frühen 13ten Jahrh.) verlor der Septimerweg seine Monopolstellung ... Als letzte Rettungsmaßnahme entschloss man sich zum Ausbau der Passstraße. Bischof Johannes von Chur und Graf Rudolf von Montfort beauftragten (1387) Jakob von Castelmur eine Straße von Tinzen (Tinizong) nach Plurs (Piuro) zu bauen. Zur Amortisation der Baukosten wurde ihm die Erhebung eines Weggeldes bewilligt."

Vom Bischof von Chur und Rudolf von Montfort im Jahr 1387 beauftragte Straßenbaumaßnahme am Septimerpass ist urkundlich belegt und stellt einen Zusammenhang her, zwischen Montfortschen Herrschaftsgebieten im oberen Rheintal und den dort angrenzenden Alpenübergängen. Mit dem Ausbau anderer Verkehrswege verlor der Septimerweg zunehmend an Bedeutung, verläuft heute, nach Abzweig von der Julierpassstraße, außerhalb befahrener Straßen und ist in einigen Fragmenten erhalten geblieben.
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